1. Die Römerzeit
Mit großer Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, dass die Römer östlich der Mur eine große Waldlandschaft vorfanden, als sie die Steiermark kolonisierten.
Von Flavia Solva führte östwärts über die Mur eine Straße ins untere Murtal weiter. An dieser Straße lag der östliche Friedhof des damaligen römischen Verwaltungszentrum der Steiermark. Einige Römersteine (Grabsteine) aus dem Ortsbereich von Landscha/Mur sind Landesmuseum Joaneum ausgestellt.
Dass die Römer auch Teile des Karwaldes rodeten, ist erwiesen, da es in Gabersdorf auch Römerfunde gab, die aber verschollen sind.
2. Völkerwanderung und Mittelalter
Als im 5. Jahrhundert nach Christi Geburt die Völkerwanderung einsetzte, überwucherte der Wald das verödete Siedlungsland. Der Karwald reichte wahrscheinlich in seiner ganzen Breite bis an die Mur. Um 1000 nach Christus bildete die Mur die Ostgrenze der Kärntner Mark. Erst als die "Traungauer" die Mur überschritten und die Ungarn weit nach Osten zurückdrängten, wurde der verödete Landstrich östlich der Mur von deutschen Siedlern erschlossen. Als erster Ort der Gemeinde Gabersdorf wird daher der Brückenort "Lontsach" (Landscha) zwischen 1065 und 1075 in den Urkunden erwähnt. Die Landscha-Brücke hatte einen direkten Vorfahren in der Stadtbrücke Flavia Solva. Vermutlich geht der Name Landscha auf einen Dorfrichter namens Lanzo zurück.
Im Rationarium Styriae (Landesfürstliches Urbar) von 1265 scheint erstmals der Ortsname "Nivendorf" (Neudorf) auf. Anno 1394 wird der Ort "Newndorf enhalb der Muer bey s. Lienhart" genannt. Aus dieser Bezeichnung geht hervor, dass in jener Zeit ein Kirchort "Sankt Leonhard" Zentrum im Gemeindegebiet ist.
Der Name des Landschaftsmittelpunktes ist erstmals 1294 als "Gebrechtsdorf" urkundlich erwähnt. Der Ort Gabersdorf war einst ein wichtiger Handelsplatz für Nutz- und Schlachtvieh.
Um 1300 finden wir in einem landesfürstlichen Urbar den Ortsnamen "Sayach". Die Deutung des Namens ist umstritten.
Das Siegel eines Ritters von "Gebesdorf" scheint in den Urkunden von 1442 auf. Es zeigt einen gespaltenen Schild, vorne drei Kugeln übereinander, hinten einen Sparren.
3. Neuzeit
Im 17. Jahrhundert wurde unsere Gegend von der Pest heimgesucht. Die Pestsäulen von Gabersdorf (1687) und Neudorf (1640) bezeugen dies.
Bis zum 1. Weltkrieg hatte Gabersdorf lokale Bedeutung, indem große Märkte abgehalten wurden. Diese waren Anziehungspunkt für die Menschen aus nah und fern, die den Marktbesuch mit einer Leonhardwallfahrt verbanden. Nach 1918 verschwanden die großen Viehmärkte allmählich, da sich das Marktgefüge verändert hatte. Heute gibt es an den "Leonhard-Sonntagen" (im Juni und im November) einen Kirtag.
Seit 1903 ist Gabersdorf selbständige Pfarre. Die Gemeindezusammenlegung machte aus den Kastralgemeinden Gabersdorf, Neudorf/Mur, und Landscha/Mur die Großgemeinde Gabersdorf (1.01.1962).
Das Gemeindewappen ist das Wappen des Ritters von "Gebesdorf". Es wurde 1952 von der Landesregierung als Wappen der Gemeinde Gabersdorf verliehen und gilt heute als Wappen der Großgemeinde.